Dass eine sichere und gesundheitsförderliche Arbeitsumgebung auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht sinnvoll ist, zeigen die Kosten für Produktivitätsausfälle, die den Volkswirtschaften jährlich aufgrund von Arbeitsunfällen oder Krankheit entstehen. Schätzungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zufolge lagen die gesamtwirtschaftlichen Produktionsausfälle (Lohnkosten) durch Arbeitsunfähigkeit im Jahr 2008 in Deutschland bei insgesamt 53 Milliarden Euro bzw. den Ausfall an Bruttowertschöpfung (Verlust an Arbeitsproduktivität) auf 92 Milliarden Euro Zugrunde legte die Organisation dabei 521,6 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage. Nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) stirbt weltweit alle 15 Sekunden ein Arbeitnehmer an den Folgen eines Arbeitsunfalls oder einer Berufskrankheit.
Für das einzelne Unternehmen heißt das: Arbeitsunfälle und kranke Mitarbeiter kosten immer sehr viel Geld. In manchen Fällen kann sogar ein Imageverlust damit verbunden sein, wenn die Öffentlichkeit mitbekommt, dass die Gesundheit von Mitarbeitern gefährdet ist. Umgekehrt bedeutet das: Wer den Arbeitsschutz ernst nimmt und für die Gesundheit der eigenen Mitarbeiter vorsorgt, der
Voraussetzung ist, dass der Arbeitsschutz nicht als eine lästige Verpflichtung angesehen wird, Gesetze und Regelungen notgedrungen im Unternehmen umsetzen zu müssen. Vielmehr sollte der Arbeitsschutz als eine Managementaufgabe (Arbeitsschutzmanagement) verstanden werden, um eine ideale Arbeitsumgebung zu schaffen, in der alle Mitarbeiter ihr Leistungsvermögen vollständig abrufen können. Arbeitsschutz ist ein Beitrag zur Qualität der Arbeit und für das Qualitätsmanagement.